So gut wie nötig – wie Bauteilkosten optimiert wurden ohne Qualitätsverlust

16.09.2025

In wirtschaftlich angespannten Zeiten zählt jeder Franken – gerade im Maschinen- und Anlagenbau. Doch oft liegen die grössten Einsparpotenziale nicht nur im Material oder in der Stückzahl, sondern in der Konstruktion. Unter dem Motto „so gut wie nötig – nicht so gut wie möglich“ zeigt ein Beispiel aus der Praxis, wie viel Potenzial in einer durchdachten Überarbeitung von bestehenden Bauteilen steckt.

Wir zeigen, wie genau das funktioniert hat – und warum frühzeitiger Austausch mit dem Fertigungspartner nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich die klügste Entscheidung ist.

Ahmet Cerimi, Vertriebsmitarbeiter bei PWB AG, hat einen bestehenden Kunden unterstützt, die Stückkosten eines komplexen Bauteils deutlich zu senken – ohne an Funktion oder Qualität zu rütteln. Hier erzählt er, wie das möglich war – und was andere Unternehmen daraus mitnehmen können.

Der klassische Fall: Gut gemeint, aber teuer

Gerade im Maschinen- und Anlagenbau werden Teile oft mit sehr engen Vorgaben konstruiert – aus Sicherheitsdenken, Zeitdruck oder Gewohnheit. Doch was auf dem Papier gut aussieht, kann sich in der Fertigung als echter Kostentreiber entpuppen.

„Das Fertigungsteil war technisch sauber gezeichnet – aber eben auf ‘so gut wie möglich’ ausgelegt. Toleranzen, Radien, Oberflächen – alles aufwendig, obwohl die Funktion das gar nicht verlangt hat.“, erklärt Ahmet Cerimi.

Der Perspektivenwechsel: Funktion vor Aufwand

Statt das Teil 1:1 in die Fertigung zu geben, ging Ahmet einen Schritt zurück – und nahm sich Zeit, die Funktion zu verstehen.

„Ich habe mir angeschaut: Was muss das Teil wirklich können? Wo braucht es Präzision – und wo nicht? So lassen sich unnötige Fräsbahnen, Materialwechsel oder Zusatzoperationen vermeiden.“

Mit seinem Hintergrund als Polymechaniker EFZ und seiner Erfahrung im Einkauf weiss er, worauf es ankommt – technisch und wirtschaftlich. Gemeinsam mit dem Kunden wurden:

• überdimensionierte Toleranzen angepasst

• unnötige Radien vereinfacht

• eine effizientere Bearbeitungsstrategie gewählt

• das Rohmaterial schlanker gewählt

So wurde aus einem komplexen Teil ein funktionales – aber wirtschaftlich vernünftiges – Bauteil.

Das Ergebnis: Gleich gut. Nur günstiger.

Nach der Optimierung konnte das Teil auf einem einzigen Drehfräszentrum gefertigt werden – ohne Mehrfachspannung oder Spezialwerkzeuge.

„Das Beste war: Der Kunde konnte keinen einzigen funktionalen Unterschied erkennen – aber die Einsparung war enorm.“, so Ahmet.

Die Qualität wurde durch optische und taktile Messverfahren überprüft, die Dokumentation blieb lückenlos – wie bei jedem anderen Bauteil.

Was Sie aus diesem Beispiel mitnehmen können

Viele Bauteile in Bestandsanlagen oder Serien könnten wirtschaftlicher gefertigt werden – wenn man sie gemeinsam mit dem Fertiger überprüft. Und das lohnt sich:

• weniger Fertigungszeit

• geringerer Materialeinsatz oder Materialkosten

• einfachere Logistik

• und oft kürzere Lieferzeiten

„Es geht nicht darum, an der Qualität zu sparen. Sondern darum, Qualität gezielt dort einzusetzen, wo sie auch gebraucht wird.“, betont Ahmet.

Fazit: Wirtschaftlich denken beginnt bei der Zeichnung

Gerade jetzt – mit der Gefahr auf unterbrochene Lieferketten, steigenden Kosten und Fachkräftemangel – lohnt es sich, bei bestehenden Bauteilen genau hinzuschauen. Konstruktionen, die „so gut wie möglich“ gezeichnet wurden, können oft deutlich kosteneffizienter ausgeführt werden – wenn man bereit ist, sie neu zu denken. Und genau hier beginnt moderne Einkaufsarbeit: Nicht nur vergleichen – sondern hinterfragen, optimieren und mitdenken lassen.

Sie haben ein bestehendes Projekt bei uns oder wollen ein neues Projekt mit uns beginn?

Gerne werfen wir einen Blick auf Ihre Zeichnung – und zeigen, wo Optimierungspotenzial liegt. Schnell, transparent und technisch fundiert. Exklusiv für unsere PWB-Kunden und PWB-Neukunden.

Kontakt:

Ahmet Cerimi
Sales Manager
PWB AG
Tel: +41 757 66 38
E-Mail: ahmet.cerimi@pwb.ch
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